Jede Frau bewohnt alleine oder mit Ihren Kindern ein Zimmer. Die Zimmer sind mit Bettwäsche und Handtüchern ausgestattet. Den Alltag im Frauenhaus organisieren die Bewohnerinnen selbstständig: einkaufen, kochen, waschen, Versorgung der Kinder - alle anliegenden Aufgaben werden von den Frauen selbst getragen. Darüber hinaus werden im Wechsel auch bestimmte Aufgaben für die Hausgemeinschaft von den Frauen übernommen.
Für die Zeit im Frauenhaus bekommt jede Bewohnerin eine feste Mitarbeiterin als Ansprechpartnerin. Wir bieten den Frauen Beratung und Unterstützung in allen Angelegenheiten, die mit der neuen Lebenssituation zusammen hängen. Wir führen begleitende Gespräche über die Gewalterfahrungen, die psychische Situation nach der Trennung, über die gegenwärtige und zukünftige Lebensgestaltung und über mögliche Konfliktsituationen im Frauenhaus. Alle 14 Tage gibt es eine Hausversammlung, in der das Zusammenleben mit allen Frauen gemeinsam besprochen und organisiert wird.
Das Zusammentreffen unterschiedlicher Lebensgewohnheiten und Kulturen im Frauenhaus erfordert ein hohes Maß an Toleranz und Gemeinsschaftssinn von den Bewohnerinnen. Viele Frauen erleben es als Bereicherung, andere Frauen zu treffen, die ebenfalls von Häuslicher Gewalt betroffen sind. Für manche ist das Frauenhaus der erste Ort, an dem sie ihre Erfahrungen offen benennen und besprechen können. Nicht selten entstehen hier Freundschaften, die auch über den gemeinsamen Aufenthalt im Frauenhaus hinausgehen.